Huhuuu! Da bin ich mal wieder…

Zugegeben, ich bin zur Zeit ziemlich schreibfaul. Dabei entstehen hier so einige Sachen. Wenn ich aber den ganzen Tag im Büro vor dem Computer sitze, kann ich mir daheim alles andere vorstellen als auf den Bildschirm zu starren. Umso besser, dass es zu einem neuen Nähzimmer nicht allzu viel zu sagen bzw. schreiben gibt und lieber Fotos gezeigt werden.

Zuerst habe ich zwei Wände türkis-blau gestrichen, damit sich die weißen Möbel besser abheben. Einrichtungsideen hätte ich noch für 10 weitere Nähzimmer, habe mich dann aber doch für die praktische und schlichte Variante entschieden, die in kurzer Zeit umsetzbar ist. Wichtig war, dass die Stoffe gut verräumt sind, damit sie nicht ausbleichen. Bei Gelegenheit muss ich im Keller mal den UV-Folien-Vorrat checken. Wenn sie noch ausreicht, kommt sie auf die Fenster. Das hatte ich schon in der alten Wohnung so. Man sieht die Folie nicht und es bleicht wirklich nichts aus.

Die weißen Schränke sind vom Möbelschweden, aber das ist ja unschwer zu erkennen. Ebenso die beiden Regale, die ich zu einem Zuschneidetisch umfunktioniert habe und die ja irgendwie in fast jedem Nähzimmer anzutreffen sind.

Seht ihr den bunten Streifen, der am Fenster hängt? Das wird mal ein Streifen-Vorhang aus Stoffresten. Immer mal wieder kommt eine Bahn dazu. Ihn zu nähen ist irgendwie ganz schön zeitaufwändig. Vor allem das Wenden des 2,10 m langen Schlauchs macht unheimlich viel Spaß…grrr. Inzwischen sind schon vier Streifen fertig und es werden insgesamt etwa zehn Stück.

Nähzimmer Tophill Kitchen

Hier ist der Zuschneidetisch besser zu sehen. Zwei Möbelschweden-Regale auf einer Holzplatte mit Rollen. So kann ich den Tisch nach Belieben im Zimmer umherschieben. Außerdem ist der Stauraum rundherum super, denn ich habe in keinem Zimmer so viel Zeug wie im Nähzimmer. Das Ausräumen des Provisoriums vor dem Streichen hat eine gefühlte Ewigkeit gedauert und die Stoff- und Zubehörberge, die sich einstweilen im Gästezimmer stapelten, machten mir doch irgendwie ein schlechtes Gewissen. Allerdings hat sich meine Stoffkaufsucht etwas gelegt. Jetzt werden erstmal die Reste verbraten und ab und an mit neuem Stoff kombiniert. Für eine neue Bettwäsche habe ich Stoff in Überbreite bestellt und kann die Lieferung kaum abwarten.

Für den Zuschneidetisch hatte ich ursprünglich vor, mir eine Zuschneidematte als Maßanfertigung zuzulegen. Weil ich aber mit dem Rollschneider so gar nicht warm werde und doch immer zur Schere greife, spare ich mir die 150 Euro lieber erstmal. Ist die Platte dann irgendwann total verkratzt, kann ich mir immer noch überlegen, was ich damit mache.

Nähzimmer Tophill KitchenNähzimmer Tophill KitchenNähzimmer Tophill Kitchen

Und hier hängen – an vier Pinnwänden, die ich mit Lieblingsstoffen bezogen habe – Schnittmuster, meine geliebten Häkelblumen, die ich von Marlies und Sabine bekommen habe. Ob sich das gelohnt hat ist zwar fraglich, weil man vom Stoff ja gar nicht so viel sieht, wenn sie so voll sind. Die beiden unteren Stoffe sind eine schöne Erinnerung. Und zwar habe ich einer lieben Kollegin ein kleines genähtes Geschenk nach Hause geschickt, als sie lange krank war. Kaum war sie wieder zurück im Büro, brachte sie mir die Kiste, in der ich ihr Geschenk verpackt hatte, zurück. Die Kiste war schwer … es war eindeutig etwas drin. Oben drauf ein Post-It mit den Worten „mit Dank zurück“. Ups, hat ihr mein Geschenk etwa doch nicht gefallen? Quatsch, sie war begeistert und hat mir vor lauter Freude diese beiden schönen Gütermann-Stoffe geschenkt. So eine tolle Überraschung!

Nähzimmer Tophill Kitchen

Bestimmt fragt ihr euch schon, wo ich eigentlich nähe. Bisher habt ihr ja nur das „Warenlager“ gesehen und keine Spur von einer Nähmaschine. Die Maschine steht gegenüber am Dachfenster, so habe ich es immer schön hell (wenn ich nicht gerade nachts nähe) und die Dachschräge, die ziemlich weit runter geht, wird ganz gut ausgenutzt. Unter dem Tisch seht ihr, wie weit die Regale von der Wand abstehen. Also nochmal prima Stauraum für Wachstuchrollen …

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… oder Vlies- oder Schaumstoffrollen auf der anderen Seite. Die Ovi steht in Warteposition. Beide Maschinen auf dem Tisch sind mir zu unübersichtlich. Außerdem brauche ich die Ovi noch sehr selten.

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Und hier kommt mein absolutes Schätzchen, das mir meine Mum bei einem ihrer Besuche mal einfach so mitgebracht hat. Ihr könnt euch vorstellen, wie begeistert ich war. So ein schönes Teil – juhuuu! Zunächst hatte ich überlegt, das gute Stück zu restaurieren, mich dann aber doch irgendwie in den ursprünglichen Look verguckt. Und jetzt bleibt mein Nähschränkchen einfach so.Nähzimmer Tophill Kitchen

Die Webband-Holzspulen, die ich hier schon gezeigt hatte, sind hier gut aufgehoben. Ebenso die Stoffstreifen für Paspel-Pasta, Schrägband-Salat und den Streifenvorhang.

Nähzimmer Tophill Kitchen

So, jetzt wisst ihr, wo ich nähe, bastle, blogge oder mich einfach mal nur auf den Stuhl setze und von den vielen Farben und Mustern inspirieren lasse. Wie vor zwei Jahren schon, schicke ich das Update des Nähzimmers zu Sabines Machtzentralen-Sammlung.

Übrigens: Abweichend vom ursprünglichen Plan – „das Nähzimmer ist das erste Zimmer, das renoviert und fertig gestellt wird“ – ist es nun das letzte Zimmer gewesen (bis auf den Keller, aber der zählt hier nicht mit), das seine Rundumbehandlung bekommen hat. Und ich muss sagen, es ist schon toll, wenn man sich das Nähzeug nicht aus irgendwelchen Kisten zusammen suchen muss. Ich bin ganz happy damit und ein Einweihungs-Nähwochenende mit meiner besten Freundin gab es auch schon. Das war ein Spaß.

Bis ganz bald mit der kleinen Hen(n)riette.