Hallo Selbermacherin,

heute zeige ich Dir, wie ich im Handumdrehen aus ein paar Kleinigkeiten meinen bequemen Hocker gebaut habe.

Vorsichtshalber habe ich den Post mal als Werbung gekennzeichnet, obwohl es gar nicht meine Absicht ist, Werbung zu betreiben. Es ist schlicht und ergreifend Zufall, dass einige der Zutaten aus dem gelb-blauen Möbelhaus stammen.

Bevor wir anfangen, Schritt für Schritt zu basteln, sollst Du natürlich wissen, was dabei heraus kommt.

schweden-hack hocker

Gefällt Dir der Hocker? Dann mach doch einfach mit. Du brauchst gar nicht viele Zutaten.

schweden-hack hocker

Den kleinen schwedischen Tisch hatte ich noch daheim und nach der endlich fertig gestellten Renovierung und Einrichtung des Nähzimmers, das ich euch ein andermal zeige, blieb das Tischchen einfach irgendwie übrig. Schon lange wollte ich etwas daraus machen, aber für ein unfertiges Zimmer hatte ich dann doch keine Lust. Jetzt, da alles fertig ist, fiel mit die Stoffwahl auch entscheidend leichter.

Vermutlich befindet sich in (fast) jedem Haushalt mindestens einer dieser Tische. Das billige Kissen haben wir Nähtanten doch auch meist vorrätig, schließlich liegt Füllwatte doch für jede Gelegenheit bereit, oder nicht?

Damit hast Du dann schon 50% des Materials an Bord. Jetzt musst Du Dich nur noch für Deinen Lieblingsstoff entscheiden und den Tacker aus der Werkzeugkiste kramen. Du hast keinen Tacker im Haus? Da es sich um sehr dünnes Material handelt, werden an den Tacker keine großen Ansprüche gestellt. Ein günstiges Baumarktmodell reicht völlig aus. Meiner hat schlappe 8,99 Euro gekostet.schweden-hack hocker

Es ist noch gar nicht lange her, dass ich meine Esszimmer-Stühle neu bezogen habe. Im gleichen Stil habe ich auch hier meinen Lieblingsstoff abgesteppt. Dazu habe ich einen günstigen Stoff für die Rückseite verwendet. Davon kaufe ich am Stoffmarkt immer ein paar Meter. Darauf eine Lage Vlies, 1cm dick und vom Quilt noch übrig. Obere Lage Lieblingsstoff und dann nach gewünschtem Muster einfach zusammen nähen. Ich gehe davon aus, das macht den Stoff stabiler und langlebiger. Schließlich soll der Bezug ja auch ein bisschen was aushalten und nicht bei der ersten Berührung schlapp machen.

So, fangen wir mal an…

Schritt 1 – Tisch in seine 5 Einzelteile zerlegen.

Als erstes schraubst Du die Beine aus dem Tisch. Oder Du hast ihn gerade erst gekauft, dann kannst Du diesen Schritt gleich mal überspringen.
Hab gerade nachgeschaut. Aktuell kostet der Tisch 5,99 Euro.schweden-hack hocker

Schritt 2 – Kissen abstecken.

Das Kissen (das für 2 Euro nochwas käuflich zu erwerben ist) musst Du rundherum abstecken, so dass die Füllwatte des Kissens sich später lediglich auf der Oberseite des Tisches bzw. des Hockers befindet. Außerdem ist es auch viel einfacher, den Kissenbezug festzutackern, wenn man nicht durch Watte schießt. Man braucht auch keine ganze Kompanie an helfenden Händen für die Tackerarbeit. Dieses Projekt lässt sich spielend leicht allein bewerkstelligen. 

Den Rand habe ich nach Augenmaß abgesteckt. So ganz genau geht es ja auch gar nicht. Lediglich die Watte muss etwas im Zaum gehalten werden. Natürlich kannst Du den Rand auch ausrechnen, indem Du die Tischbreite von der Kissenbreite (80cm) abziehst. Das Ergebnis geteilt durch zwei ergibt den Rand. Ich kann das jetzt nicht nachmessen, weil die Tischplatte ja gar nicht mehr zu sehen ist. Geschätzt sind es etwa 7-8cm rundherum, die abzustecken sind. Die herzigen Nadeln eignen sich hervorragend dafür, weil sie so schön lang sind.schweden-hack hocker

Schritt 3 – Tackern

Das abgesteckte Kissen legst Du nun auf Deine Arbeitsfläche oder einfach auf den Fußboden. Darauf legst Du die Tischplatte, so dass die Unterseite des Tisches zu Dir schaut. Und nun tackerst Du das Kissen an der ersten Kante fest. Der Kissenstoff steht etwa 2 bis 3cm über. An der gegenüberliegenden Kante dann ebenso. Nun kann nichts mehr verrutschen. Die anderen beiden Kanten werden noch getackert und der Kissenstoff in den Ecken so dünn wie möglich umgeschlagen und ebenfalls angetackert. Achte darauf, dass Du den Stoff schön gleichmäßig verteilst, sonst werden die Beine später schief. Wenn der Kissenstoff das Loch verdeckt, kannst Du den dünnen Bezug anschließend einfach mit einer Schere durchbohren.schweden-hack hocker

 schweden-hack hocker

 

Schritt 4 – Umdrehen und erste Besichtigung

Es schadet gar nicht, sich zwischendurch mal einen Überblick zu verschaffen. Sieht doch schon ganz gut aus, oder? Vielleicht hast Du Dich ja noch gar nicht für Deinen Lieblingsstoff entschieden, dann kannst Du ihn jetzt so richtig live anprobieren. Die Abstecknadeln werden jetzt wieder entfernt.
schweden-hack hocker

Schritt 5 – Stoff befestigen und Beine anbringen

Mit dem Bezugsstoff gehst Du genauso vor wie beim Kissen und tackerst die Kanten. Die Ecken dann jeweils zur Seite legen und das überstehende Ende antackern. Auf dem Bild kann man die umgelegten Ecken recht gut sehen. Achte beim Bezugsstoff jedoch darauf, dass Du ihn nicht unbedingt über die Löcher legst und mit der Schere durchbohrst, er könnte ausfransen.

Jetzt fehlen nur noch die Beine und fertig ist Dein Lieblingshocker, der im Nähzimmer recht gemütlich ist und viel Ablageplatz für unfertige Näharbeiten bietet oder eventuell im Eingangsbereich zum Schuhe anziehen dient, oder, oder, oder…

schweden-hack hocker

Kurzer Kassensturz
Hocker: 5,99 Euro, Kissen: 2,99 Euro, macht gesamt 8,98 Euro, also rund 9 Euro. Bleiben 6 Euro für den Lieblingsstoff. Je nach Stoff könnte das wahrscheinlich ein bisschen knapp sein. Mein Stoff hat 10 Euro pro Meter (bei einer Breite von 160cm) gekostet und da ich nur 85cm in der Breite brauche, kommt man mit 15 Euro ziemlich genau hin. Die Anschaffung eines Tackers habe ich nicht mitgerechnet, da ich ihn nicht zu diesem Zweck angeschafft habe und außerdem rechne ich wiederverwendbares Werkzeug nie mit – es soll ja keine Masterarbeit in Mathe werden.

Ich mache es mir jetzt auf meinem Hocker gemütlich und schaue mal beim Creadienstag #173 vorbei.

Schönen Tag!
Steffi