Erst leise, dann laut

Erst liegt er ganz ruhig und leise im Regal, was im Nachhinein wahrscheinlich daran lag, dass ich zu unentschlossen war. Die Rede ist von meinem hübschen aber irgendwie kitschigen Glitzercord. Und plötzlich schreit er mich ganz laut an “Ich will ein Rock werden”. Ok, alles klar. Wo er Recht hat, hat er Recht. Und plötzlich hatte ich so richtig Lust auf Rock, obwohl ich ja eigentlich keine ausgemachte Rocktante bin. Um die kitschige Atmosphäre komplett zu machen, habe ich meine heiß geliebte Jukebox angeschmissen – die Welt ist schließlich digital genug, da darf es gerne auch mal ein bisschen knistern. Beschwingt wurden dann die Rockteile zugeschnitten.

 

Wie ihr euch sicher schon denken könnt, laufen nicht die neuesten Hits, sondern querbeet alles von Beatles, Frank Sinatra, Buggles, Rainhard Fendrich, Phil Collins usw….eben alles, was es von damals noch auf Vinyl gab. Irgendwie habe ich wohl so ein gewisses Retro-Faible. Soeben, während ich hier schreibe, trällert im Hintergrund “Girls just wanna have fun”. Das lassen wir einfach mal so im Raum stehen, denn ich schweife ja viel zu sehr ab.

Rock ‘n’ Loop statt Rock ‘n’ Roll

Pattydoo hat einen, wie ich finde, tollen Rockschnitt entworfen – Rock Romy. In einem Video-Tutorial zeigt sie Schritt für Schritt, wie der Rock genäht wird. Wäre auch ohne Tutorial machbar, aber ich mag diese Filmchen zu sehr. Und an der einen oder anderen Stelle sind die Tipps und Tricks wirklich hilfreich und ich staune immer wieder, wie einfach manche Dinge sind, wenn man erstmal weiß wie’s gemacht wird. Ina/Pattydoo näht sich einen Sommerrock – egal, das muss mit Cord auch gehen und gut aussehen. Und tatsächlich gefällt mir das Ergebnis total. Der Rock fällt toll und trägt nicht auf. Eingefasst ist mein kitschiger Glitzercord-Rock mit schwarzem Schrägband. Hinten ist ein Reißverschluss eingenäht, das war’s schon. Inzwischen hab ich ihn schon sehr lieb gewonnen.

Genäht war Romy schnell, doch dann ging’s schon los. Was ziehe ich dazu an? Schwarze Bluse. Ja, das geht. Ich wickle mir aber auch immer gern etwas um den Hals, schließlich friere ich nahezu immer. Von meinen rund 100 Schals und Tüchern (keine Übertreibung, eher eine Sucht!) wollte aber einfach nichts so richtig passen. Ein eindeutiger Hinweis darauf, dass es zwar viele, aber noch nicht zu viele sind, oder? [vielleicht zeige ich euch ja irgendwann mal die Schal- und Tücherwand].

Und jetzt? Stoffreste inspizieren! Puh, viel war da nicht mehr. Vier kleine Flicken waren übrig geblieben. *grübel* Mhmm, erstmal zusammen nähen. Könnte gehen. Kombiniert mit schwarzem Baumwollstoff ist dann doch noch ein Loop für mich heraus gekommen. Dass er aus mehreren Kleinteilen besteht, sieht man so gut wie gar nicht, da er ja sowieso immer etwas “verknautscht” daher kommt. Ich war zufrieden und bin mit Rock, schwarzer Strumpfhose, Loop und schwarzen Lackpumps ins Büro gestöckelt.

Um ein Foto von mir selbst zu machen bin ich scheinbar – nein, nicht scheinbar, ganz offensichtlich – irgendwie zu doof, oder meine Arme sind zu kurz (und das kann doch gar nicht sein, schließlich sind bei Kaufklamotten regelmäßig die Ärmel viel zu kurz, also die Arme zu lang *zzz*). Jedenfalls ist absolut nichts brauchbares dabei heraus gekommen und ihr müsst leider mal wieder mit der Misses Vorlieb nehmen.

Loop di love (von J. Bastos – kennt das noch jemand? Die Scheibe müsste hier noch in einer der Plattenkisten rumschwirren. Aber jetzt hängt er mir am Hals ;-))

 

Und weil beides für mich ist und die Retro-Nähaktion riesig Spaß gemacht hat, schiele ich mal bei RUMS rein *klopf, klopf*…natürlich auch neugierig, was es wieder alles zu sehen gibt. Ihr wollt auch gucken? Hier entlang, bitte!

Liebe und vernähte Grüße