Holz statt Stoff

Heute wird zur Abwechslung mal nicht genäht, gebacken oder gekocht. Nein, heute gibt es noch eine kleine Ergänzung für mein Nähreich. Ein lang gehegter Traum geht damit in Erfüllung, denn schon ewig schwärme ich für kleine Holzspulen für meine Webbänder. 

Holzspulen

Selbst ist die Frau?

Lange habe ich danach gesucht, aber nichts Brauchbares gefunden. Entweder zu groß, zu klein, nur ein Einzelstück oder unverschämt teuer. Was soll’s – selbst ist die Frau. Dachte sie zumindest. Völlig beschwingt und einem totalen Unabhängigkeitsgefühl ging ich erst mal virtuell einkaufen und habe 30 Holzräder besorgt. Durchmesser 55mm, 10mm dick.

Der Beutezug ging im Baumarkt weiter. Ein Rundholz musste her. So einfach ist das aber gar nicht…die Dinger sind meist so verbogen, dass man die halbe Abteilung im Baumarkt auseinander nehmen muss, um das Objekt der Begierde in halbwegs intakter Ausführung vorzufinden. Ein Buche-Rundholz mit 12mm Durchmesser und 1m Länge ist es dann geworden….ähm, nö, vier Stück davon…

In Meister Eders Werkstatt

Und hier war dann Schluss mit meiner Unabhängigkeit, als ich feststellte, dass ich gar nicht im Besitz eines 12er-Holzbohrers bin. Tja. Mal bei Dad nachfragen….
Ihr glaubt doch nicht, dass ich da an einen 12er Bohrer gekommen wäre, ohne mein Vorhaben zu schildern. Kurz und bündig: Mein Dad ist wohl noch verspielter als ich. Die Idee fand er toll und meinte, dass wir statt eines 12er Loches im Holzrad lieber ein 10er-Loch nehmen sollten und dafür das Rundholz an den Enden schmäler machen, damit alles toll passt und gut hält. Ja, ne, is klar….schnitzen, oder wie?

Nein, viel besser. Bei einem Bekannten haben wir den Maschinenfuhrpark in Beschlag genommen und wie die Meister Eder vor uns hin gebohrt und gedrechselt. Tolles Erlebnis…vor allem, als die Spulen endlich Gestalt annahmen.

Holzspulen

Hier wurden die 10er Löcher in die Holzrädchen gebohrt.

Holzspulen

Und hier haben wir aus den Rundhölzern kleine Stangen mit optimaler Passform gedrechselt.

Wow, irgendwie stehe ich total auf große Maschinen, wenn sich mir deren Funktionsweise auch nicht immer auf den ersten Blick erschließt.

Mit meiner kleinen Schatzkiste voller Scheiben und Stäbchen (3cm, 5cm, 7cm und 8cm) zu Hause angekommen, musste ich mich gleich an die Weiterverarbeitung machen *aufgeregt*. Ein Klecks Holzleim in die Löcher. Stäbchen rein, kurz trocknen lassen. Fertig und hält bombenfest.

Holzspulen

Vor dem Fernseher sitzend habe ich natürlich gleich fleißig die Bändchen aufgerollt und bin wahrlich dahin geschmolzen, weil ich vor allem die klitzekleinen Spulen so niedlich finde.

Holzspulen

Zum guten Schluss haben einige Rollen noch einen Aufkleber mit dem Tophill*Kitchen-Stempel mit den tollen Spiegelwald-Hirschen bekommen. Den Stempel habe ich schon eine ganze Weile…schon immer mit dem Vorhaben, dass er genau hier zum Einsatz kommt.

Holzspulen

14 Spulen zieren mein Nähreich nun (2 Scheiben habe ich beim Bohren versaut). Reicht natürlich nie und nimmer für alle Bänder aus. Leider konnten erst mal nicht mehr Holzscheiben geliefert werden, Weitere sind aber zu mir unterwegs. Trotz allem wird nicht jedes Band seine Spule bekommen…ich müsste dann ja glatt mein Nähzimmer anbauen. Wie ich die restlichen Bänder „verstaue“ zeige ich euch demnächst.

Wenn ihr euch auch ein paar hübsche Spulen bauen wollt und nicht über Meister Eders Werkstatt verfügt, kann in die Scheiben auch einfach ein Loch mit dem Durchmesser des Rundholzes gebohrt werden. Das Loch allerdings nicht ganz durchbohren. Viel Spaß beim Basteln.

Mit den Spulen laufe ich mal rüber zu RUMS #8/14 und schau mich um, was die Mädels diese Woche alles gemacht haben.
Außerdem dürfen sie zu Sabine in die Machtzentrale. Dürfen sie doch, oder Sabine? *kleinlaut anfragend*. Und ins Kopfkino von Scharly Klamotte.