Liegt es am Wetter?

Vielleicht liegt es am durchwachsenen Wetter, dass ich farblich gerade total ausflippe. Hey, sagt jetzt nicht, dass das schon immer so war. Gut, es war immer schon recht bunt hier, aber momentan kriege ich von bunt überhaupt nicht genug.

Ich brauche mehr Bunt!

Da kommt der Farbenmix II Sew Along natürlich wie gerufen. Und mit der Clutch konnte ich mich noch gar nicht so richtig austoben.

Im Nähcamp-Post hatte ich ja begeistert von dem Buch Stoff, Schnitt & Stich berichtet. Und inzwischen habe ich auch das Schnittmuster „Pyjamahose“ getestet. Mit einem tollen und natürlich kunterbunten Stoff, der NICHT pink ist *schmunzel*. Bis zum Ergebnis bin ich jedoch gar nicht gekommen, denn entweder liegt’s am Schnitt oder an meinem Allerwertesten, dass man in dieser Hose aussieht, als würde man Windeln tragen. Das war schon das Fazit nach der ersten Anprobe. Bis zum Saum bin ich dann gar nicht mehr gekommen…ich war echt enttäuscht und hatte dann überhaupt keine Lust mehr auf Pyjamahose. Aber sowas von überhaupt nicht!

Zum Trost musste ein schnelles Erfolgserlebnis her – ein buntes Halstuch. Mit Spitze, Bommelborte, einem Stück Zuckerhutrüsche und ein bisschen Webband-Schnickschnack. Und weil ich pyjamamäßig so verzweifelt war, konnte mich nur noch Pink aus dem dunklen Nähtief retten.

Kindisches Pink gegen das Nähtief

Auf Tuchfühlung

Seht ihr links im Bild die scharfen rosa Krokozacken? Das ist die Zuckerhutrüsche. Ja, die heißt wirklich so (und ich finde sie zuckersüß – daher vielleicht ihr Name?). Vor einiger Zeit habe ich ein tolles Buch entdeckt, das bestimmt so an die hundert Rüschenformen bereit hält. Allerdings nicht mit exakter Nähanleitung, sondern teilweise eher mit Bildern aus dem Mittelalter, der Zeit, in der man offensichtlich völlig verrüscht war.

So nach und nach probiere ich einige Varianten, die ich für Dirndl-geeignet halte, aus. Ich frickel dann so lange daran herum, bis ich den Dreh raus habe – und das kann sich echt hinziehen. Die hier eingearbeitete Zuckerhutrüsche ist sozusagen mein Gesellenstück. Bei Gelegenheit gibt’s dazu ein DIY, denn nicht nur für Dirndl, auch ganz besonders für Taschen(spieler) ist sie ein echter Hingucker.

Interessant ist auch, dass man Anno irgendwann noch nicht mit Aufbügel- oder Volumenvlies gearbeitet hat, sondern Papierstreifen verwendete, um den Stoff zu verstärken. Hat das schon mal jemand ausprobiert? Ich bin immer kurz davor, und mache dann doch wieder nen Rückzieher. Was, wenn das Mist ist und hinterher das ganze Werk im Eimer ist, wenn man es mal wäscht?

Meint ihr, dass das Papier einigermaßen in Form bleibt bzw. seine Form zurück bekommt, wenn es wieder trocken ist? Ich habe ständig die Bilder von völlig verflusten Taschentüchern, die in irgendeiner Hosentasche vergessen wurden und sich in der WaMa breit machen, vor meinem geistigen Auge.

Auf Tuchfühlung

Hier seht ihr die Krokozacken noch mal etwas genauer…an meinem verspielten Anti-Pyjama-Halstuch ;-)

Ziemlich kindisch, gebe ich zu. Aber es hat mir die Nähwelt wieder versüßt und ist diese Woche mein ganz persönliches Highlight.

Mädels, ich wünsche euch einen tollen Dienstag, eine kreative Restwoche und gehe jetzt noch schnell mit dem Creadienstag #118 auf Tuchfühlung. Wir seh’n uns…